Mobile Jugendarbeit im Rhein-Neckar-Kreis

Mobile Jugendarbeit ist aufsuchende Sozialarbeit

Soziale Arbeit gliedert sich in unterschiedliche Arbeitsfelder. Unterstützung und Begleitung erhalten einzelne junge Menschen und Gruppen bzw. Cliquen. Streetwork wirkt im Gemeinwesen. In den Gemeinden werden zudem Offene Treffzeiten in Jugendzentren angeboten.

Mobile Jugendarbeit wirkt im öffentlichen Raum

Die Mobile Jugendarbeit ist dort anwesend, wo Jugendliche sich aufhalten: Im öffentlichen Raum, auf Plätzen, in Parks und Grünanlagen, an Pavillons, Bushaltestellen und Bahnhöfen, auf Sportanlagen und Schulgeländen. Sie ist somit “auf der Straße“ aktiv. Mobile Jugendarbeit wirkt präventiv und ist in der Gemeinde präsent. Die Jugendarbeiter_innen sind verlässliche Ansprechpartner_innen für Jugendliche und deren Interessen und Wünsche.

Mobile Jugendarbeit ist virtuell präsent

Jugendliche sind sowohl in der realen, als auch in der virtuellen Welt aktiv. Sie verbringen Zeit in den sozialen Netzwerken oder nutzen diverse Medien. Jugendliche sind über digitale Netzwerke oder Instant-Messenger-Dienste verbunden. Dieser Technisierung sozialer Beziehungen gegenüber ist Mobile Jugendarbeit offen. Sie ist in und mit diesen sog. sozialen Medien aktiv und präsent. Die Teams Mobiler Jugendarbeit verfügen über aktuelle Internetpräsenz. Mobile Jugendarbeit ist nah an den Lebenswelten der jungen Menschen.

Mobile Jugendarbeit braucht Anlaufstellen

Mobile Jugendarbeit hat Kontakträume. In diesen Jugendzentren werden Jugendliche erreicht und beraten. Dort werden Aktionen, Aktivitäten und Beteiligungen geplant. Es werden in den meisten Gemeinden Jugendzentren, Jugendhäuser, Kontaktläden, Jugendcafés, Bauwagen oder Container zur Verfügung gestellt. Die Kontaktstellen bieten verlässliche Öffnungszeiten und somit Orte der Entfaltung, der Freizeitplanung und -gestaltung. In Mobiler Jugendarbeit werden junge Menschen angenommen und so akzeptiert wie sie sind. Die Jugendkulturen werden begleitet. Ein Ziel ist die Identifikation mit der Region bzw. Gemeinde, welche mit Integration, durch Beteiligung und Mitgestaltung, erreicht wird. Mobile Jugendarbeit bietet eine Vielzahl an Partizipationsformaten und aktivierenden Maßnahmen an. Jugendliche werden bereits beim Aufbau, Planung, Umsetzung von allen Aktionen einbezogen. Sie lernen Fertigkeiten, Fähigkeiten, Organisationsgeschick und soziales Verhalten. Dies stärkt Inklusion durch Begegnung. Es werden Ideen der jungen Menschen umgesetzt. Die Angebote, Events und Veranstaltungen richten sich an den Bedürfnissen der jungen Menschen aus. Sie sind erlebnis-, sport-, kultur- bzw. musikorientiert, wie Kicker- oder Billardturniere, Discos oder Partys bis zu eigenen Veranstaltungen, wie Band- oder DJ-Auftritte. Gemeinsamkeit trainiert soziales Verhalten, das Miteinander, und fördert Zusammenhalt und Zugehörigkeit. Dies wird u.a. vom gemeinsamen Kochen und mit außerschulischen und kreativen Projekten erreicht.

Mobile Jugendarbeit ist Gemeinwesenarbeit

Jugendliche sollen sich in ihrer Gemeinde bzw. Stadt wohlfühlen und sich mit ihr identifizieren. Entscheidend sind die Wohnorte, das Wohnumfeld, die Frei- und Aktionsflächen sowie allgemeine Angebote an junge Menschen. Der Postillion e.V. leistet einen aktiven Beitrag zur Gemeindeentwicklung. Denn: Die Gemeinderäte und Jugendlichen werden über die Teams der Mobilen Jugendarbeit beraten und durch eine aktivierende Gemeinwesenarbeit motiviert, sich über Projekte in der Gemeinde einzubringen. Mobile Jugendarbeit vertritt jugendliche Sichtweisen. Sie ermuntert junge Menschen, sich in der Gemeinde aktiv einzubringen. Sie vermittelt bei Konflikten zwischen ihnen und Betreiber_innen von Läden, Anwohner_innen oder der Polizei. Die Sozialarbeiter_innen engagieren sich kommunalpolitisch und setzen sich für die Belange junger Menschen ein. Sie engagieren sich bei regionalen Veranstaltungen und beteiligen sich am Ferienprogramm der Kommune. Sie sind in der Gemeinde bekannt, präsent und sichtbar.
Mobile Jugendarbeit ist Netzwerkarbeit. Die Jugendarbeiter_innen organisieren Kooperationen, Arbeitskreise oder Runder-Tisch-Gespräche, bei denen bspw. Vertreter_innen der Schulsozialarbeit, der Hilfen zur Erziehung, von Beratungsstellen, des Jugendamtes, der Polizei, der Jugendgerichtshilfe oder die Jugendlichen selbst und weitere Interessierte sich über Themen der Jugend austauschen. In diesen Arbeitskreisen werden gemeinsame Lösungen erarbeitet und kooperative Projekte geplant. Mit regelmäßiger Präsenz in der regionalen Presse und in virtuellen Netzwerken wird sichergestellt, dass die Angebote und Aktionen für alle zugänglich sind.

Mobile Jugendarbeit ist Gruppen-, Cliquen- und Einzelarbeit

Die Teams der Mobilen Jugendarbeit sind offen für cliqueninterne Bedürfnisse. Sie unterstützen die Jugendgruppen. Es werden regelmäßige Angebote, bspw. Jungs- bzw. Mädchenabende, Koch- oder Tanzgruppen oder besondere Events und Partys, Workshops oder Turniere unterschiedlichster Art organisiert. Die Jugendarbeiter_innen moderieren bei Konflikten mit oder zwischen den Gruppen, zwischen Einzelnen und Paaren oder zwischen den Generationen. Die sozialpädagogischen Fachkräfte unterstützen, beraten und begleiten die jungen Menschen bei individuellen Lebenslagen und bei Problemen. In Krisen, Notlagen und in schwierigen Situationen geben die Jugendarbeiter_innen ersten Halt, sind Gesprächspartner_innen und Begleiter_innen. Lebenslagen sind vielseitig und reichen von Liebeskummer, über Trennung der Eltern bis zu erlebter Gewalt. Es werden Hilfsangebote bei individuellen Schwierigkeiten vermittelt. Es wird vertrauliche Beratung geleistet. Unterstützt wird bei Bewerbungen oder Schulproblemen. Voraussetzung sind Freiwilligkeit, Offenheit und eine vertrauensvolle Beziehung. Die Teams Mobiler Jugendarbeit sind zugewandt. Die Fachkräfte bringen den jungen Menschen Respekt und Wertschätzung entgegen. Sie akzeptieren die Jugendlichen als eigenständige und verantwortliche Akteure. Mit diesem akzeptierenden und klientenzentrierten Ansatz werden Verhaltensweisen hinterfragt und Entwicklung gefördert. Beraten und unterstützt wird unter Einhaltung der Schweigepflicht.

Rahmenkonzeption zur Mobilen Jugendarbeit des Postillion e.V. im Rhein-Neckar-Kreis

Die Rahmenkonzeption beschreibt die Arbeit des Postillion in der Mobilen Jugendarbeit. Hier wird die Mobile Jugendarbeit von den Fachkräften erklärt: Mobile Jugendarbeit.

Studie über die Jugend im Rhein-Neckar-Kreis

Im Jahr 2017 haben wir ein Buch zu der Studie bei dem Hirnkost Verlag veröffentlicht.
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