Modellprojekt Kindergarten der Zukunft
Die Welt in den Kindergärten hat sich in den letzten drei Jahren gewandelt. Es ist deutlich spürbar, dass die Jahre 2020 bis 2022 Veränderungen bei den Kindern ausgelöst haben. Hinzu kommen der Fachkräftemangel, zunehmend multiprofessionelle Teams, der stetig wachsende Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund und dass Kinder mit und ohne Behinderungen in Einrichtungen gemeinsam betreut werden. Die Kindergärten müssen darauf reagieren, um Kindern und auch den Fachkräften gerecht zu werden. In einigen Kindertageseinrichtungen möchte der Postillion e.V. daher die Idee „Kindergarten der Zukunft“ modellartig umsetzen und wissenschaftlich erforschen, um daraus Erkenntnisse für die künftige Arbeit in den Kindergärten zu erlangen.
Die folgenden Bausteine stehen dabei im Vordergrund.
Monatliche Schulung durch die Fachschule für Sozialpädagogik
Im Rahmen der Teamsitzungen wird einmal im Monat ein gezielter Input bzw. eine Fortbildung durch die Fachschule für Sozialpädagogik des Postillion e.V. gegeben, ausgehend vom Bedarf der jeweiligen Einrichtung. Die Fachkräfte sollen dadurch wieder mehr Handlungssicherheit entwickeln, da durch viele neue gesetzliche Vorgaben (zum Beispiel beim Gewaltschutzkonzept) Unsicherheiten entstanden sind.
Monatliche Fallbesprechungen
In den regelmäßigen Teamsitzungen können auch Einzelfälle thematisiert werden, die für das Personal besonders herausfordernd sind.Im Rahmen von sozialpädagogischen Fallbesprechungen kann so die Handlungskompetenz der einzelnen Fachkräfte erweitert werden. Diese Fallberatungen werden einmal monatlich von der Abteilung Hilfen zur Erziehung durchgeführt.
Schaffung von waldkindergartenähnlichen Räumen
Es sollen Wald- und Naturplätze geschaffen werden, die so eingerichtet sind, dass sie von den Kindergärten jederzeit genutzt werden können, um den Kindern mehr Bewegung zu ermöglichen, wodurch mehr Entspannung in den Alltag gebracht werden kann. Nähere Informationen zum
Gemeinschaftgrundstück Eppelheim.
Lust auf Bücher wecken - Kindern vorlesen
Sprachförderung ist eine republikweite politische Forderung, die sich mittlerweile nicht mehr nur auf den schulischen Bereich bezieht, sondern auch im Bereich der Kindertagesbetreuungseinrichtungen angekommen ist. Erfolgreich ist Sprachbildung dann, wenn sie kontinuierlich stattfindet, in den pädagogischen Alltag integriert und vor dem Hintergrund der individuellen Ressourcen und Stärken der Kinder gestaltet wird. Und wie Bruno Bettelheim in seinem Buch „Kinder brauchen Bücher“ beschreibt, frühzeitig den Wert des Lesens erfahren. Dieser Verantwortung wollen wir uns als Träger der Kinder-und Jugendhilfe stellen, Literatur für Kinder erlebbar machen und ihnen die Welt der Bücher und des Lesens näherbringen.
Es ist bekannt, dass der Bildungserfolg stark von den Eltern abhängig ist. Daher ist es wichtig, dass Eltern und Kindertageseinrichtungen in diesem Bereich gut zusammenarbeiten. Mit diesem Ansatz hoffen wir, die Lesekompetenz insgesamt für den weiteren Bildungsweg der Kinder zu stärken.
Ansprechpersonen
Gesamtkoordination: Bettina Kiem, E-Mail: bettina.kiem@postillion.org, Mobil: (0176) 12013-814
wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Friedhelm Peters und Heike Graber, E-Mail: heike.graber@postillion.org, Mobil: (0176) 12013-865